ein schlechtes omen für einen sonntagmorgen. soeben schlug frau k. die äuglein auf. und wunderte sich. denn der vogellärm erschien näher als sonst. als ob. ja als ob eine meise direkt neben ihrem bett hockte.

ahhh. kein traum. zwar nicht neben dem bett, aber auf dem gekippten fenster und wenige sekunden später auf dem fensterbrett saß

eine kleine meise.

was nun, frau k. schlaftrunken stürzte sie aus der wohnung. Herr N, ihr nachbar und hausmeister. eilete zu hilfe, den kleinen vogel unbeschadet raus zu bringen.

die mission schlug leider fehl. die meise wagte einen selbstmordversuch gegen die scheibe. dong. auf den balkon gebracht rappelte sie sich nicht wieder.

und nun. gehen sie mal rein, frau k. und frau k. ging rein. und herr n. warf die meise gegen die wand. damit sie nicht so lange leiden muss.

mit gänsehaut kam herr n. zurück. meine herren, was ein guter mann. ich hätte es nicht gekonnt. ihm ist es mehr als schwer gefallen. aber die meise hätte sich bestimmt ganz wahnsinnig gequält.

ruhe sanft, kleine meise. schade um dich. [aber impulsivität kann auch daneben gehen.]

und so hatte frau k. eine meise...

traurig, das.