Nachmittag
[November 1919]
Mattgraue, regnichte Dämmerung,
Wanderung ohne Ende.
Welk sind die Bäume - einsam
mein Zimmer, die alten Portraits,
das unaufgeschnittene Buch.
Kümmernis kriecht aus den Möbeln
und kriecht mir über die Seele.
Für mich hat vielleicht die Natur
keine kristallene Brust.
Es schmerzt mich das Fleisch des Herzens,
es schmerzt mich das Fleisch der Seele.
Auf der Luft, wenn ich spreche, schwimmt
wie Kork auf dem Wasser mein Wort.
Nur deiner Augen wegen
erleide ich dieses Übel,
Trübnisse, die lang her sind
und welche noch kommen werden.
Mattgraue, regnichte Dämmerung,
Wanderung ohne Ende.
[Federico Garcia Lorca| Gedichte]
[November 1919]
Mattgraue, regnichte Dämmerung,
Wanderung ohne Ende.
Welk sind die Bäume - einsam
mein Zimmer, die alten Portraits,
das unaufgeschnittene Buch.
Kümmernis kriecht aus den Möbeln
und kriecht mir über die Seele.
Für mich hat vielleicht die Natur
keine kristallene Brust.
Es schmerzt mich das Fleisch des Herzens,
es schmerzt mich das Fleisch der Seele.
Auf der Luft, wenn ich spreche, schwimmt
wie Kork auf dem Wasser mein Wort.
Nur deiner Augen wegen
erleide ich dieses Übel,
Trübnisse, die lang her sind
und welche noch kommen werden.
Mattgraue, regnichte Dämmerung,
Wanderung ohne Ende.
[Federico Garcia Lorca| Gedichte]
fribble - 2004/09/22 13:58
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