Okt 6, 2004, 15:56


SZ

nun hat die eu-kommission wie erwartet eine empfehlung ausgesprochen. eine empfehlung, dass verhandlungsgespräche mit der türkei aufgenommen werden können. unter vorbehalt und strengen auflagen. die verhandlungen sollen nicht zu einem raschen ergebnis führen- man will abwarten.vielleicht zehn, fünfzehn jahre. da fragt sich frau k. mal wieder - warum die ganze hektik. warum kann man nicht ein bisschen kucken und erst wenns wirklich richtig erscheint zur tat schreiten. das verstehe wer will. rom ist nicht an einem tag erbaut worden, heisst es so schön. aber die brücke zwischen orient und okzident- wie der kanzler zu formulieren beliebt, die schon. zumindest eilt die fertigstellung des fundamentes.

hier nochmal überdeutlich: im SZ forum

auch die türken haben so ihre zweifel: spiegel

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jellopinki - 2004/10/06 16:28

Warum die ganze Hektik?

Das habe ich mich auch schon gefragt.

So ganz lässt sich für die Hysterie der Frau Merkel und Teilen der CSU nicht nachvollziehen. Aber wie heißt es so schön: Vor dem Wahlkampf ist nach dem Wahlkampf.

Zehn Jahre ist eine verdammt lange Zeit. Da kann allerhand passieren. Muss aber auch: Eine Nation, noch dazu eine muselmanische in einen Kontinent wie Europa zu integrieren ist natürlich was anderes, als wenn Aldi eine neue Filiale eröffnet. Da muss man mit Bedacht vorgehen. Immerhin ist es gerade mal schlappe 17 Jahre her, dass die Türkei die Mitgliedschaft in der EU (damals noch EWG) beantragt hat. Und ZOOOOOOM - schon nimmt man Beitrittsverhandlungen auf. Okay, die Türken sind in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit ihren gesellschaftlichen Randgruppen (Frauen, Kurden, Christen und dergleichen) umgegangen. Aber mittlerweile darf der Türke sogar schon ungestraft fremdgehen. Die Türkei ist also auf dem richtigen Weg zu europäischen Standards.

Und bis dahin hat man reichlich Zeit, sich so richtig gut kennenzulernen.

fribble - 2004/10/06 16:40

..

die eigentliche frage: muss denn die türkei unbedingt zu europa gehören.

gut nach 17 jahren kann man schon mal nachfragen, wie der stand der dinge denn so ist. aber nach 17 jahren machen ein paar weitere jahre das kraut auch nicht mehr fett.
trotzdem:
frau k. ist immer noch der ansicht, dass die sogenannte brücke zwischen orient und okzident nicht unbedingt in einer eu-mitgliedschaft verwirklicht werden sollte. warum auch?
und dieses nein hat mit religiösen und ethnischen gesichtspunkten rein gar nichts zu tun.
jellopinki - 2004/10/06 18:09

Warum auch?

Da fallen mir nach intensivem Nachdenken schon ein paar Gründe ein.

Zunächst einmal finde ich es netter, Brücken zu bauen und sich Blümchen zu schenken, als sich gegenseitig die Hochhäuser mit Flugzeugen kaputt zu machen.

Und wie sähe das denn aus, wenn die EU pauschal sagt: >>Die Typen aussem Osten nehmen wir im Dutzend, aber die Türken wollen wir nicht, weil die angeblich noch nicht so weit sind.<< Da würden sich die doofen Fundamentalisten doch ins Fäustchen lachen und sagen >>Die wollen euch doch nur nicht, weil ihr Sonntags in die falsche Kirche geht!<<.

Nur dass die Türkei jetzt mal an der EU riechen darf, hat dem Aufschwung in dem Land schon einen Schub gegeben. Wer weiß - vielleicht sind wir in zehn Jahren froh, wenn die noch in die EU WOLLEN!

Und überhaupt: Warum denn auch nicht? Das mit der "priviligierten Partnerschaft" scheint mir auch noch nicht so richtig zu Ende gedacht.
fribble - 2004/10/06 18:50

hmm...

natürlich ist brücken bauen besser als sich die köppe einschlagen.
aber man sollte den terrorismus und seine anhänger nicht mit der türkei in der frage um europa vermischen. das sind zwei paar schuhe.

und wer hat gesagt, dass es so clever ist für die EU die oststaaten alle auf einmal aufzunehmen. davon abgesehen. bestehenzwischen polen und der türkei riesige unterschiede. europa ist nun mal nicht unbegrenzt ausdehnbar.

zum thema fundamentalisten: welche. islamische. da muss schon ein bisschen unterscheiden. aber wenn man schon fundamentalisten zusammenfasst- die werden sich es in jeder situation zurechtbiegen. wie sie es grad brauchen.

ehe man die türkei in die engere wahl zieht, sollte man vielleicht erst mal mit den vorurteilen und mangelnder integration der türken, die schon in deutschland sind, zurecht kommen. aber auch das ist schon wieder ein getrenntes paar schuhe.

[die genannten argumente finde ich ein wenig idealistisch und naiv. es sind durchaus hehre ziele- aber letztendlich muss es auch umsetzbar sein. und ist es das wirklich?]
jellopinki - 2004/10/07 16:12

Naiv?

Mir ist "romantisch" lieber.

Frau K.'s Gedankengänge kann ich größtenteils nachvollziehen. Ein wenig flau wird's auch mir bei der Angelegenheit. Andererseits sollte man sich und die Gesamtsituation nicht mit so vielen Bedenken überfrachten

Es werden erstmal NUR Verhandlungen aufgenommen. Es gibt für diese Verhandlungen KEINE Erfolgsgarantie. Die Verhandlungen werden 10-15 JAHRE dauern.

Also für mich heißt das: Erstmal loslegen und schauen, was da so bei rauskommt. Und nicht im Vorfeld schon alles kaputtnörgeln. Und schon gar nicht, indem man vage von "einer Option einer priviligierten Partnerschaft" faselt. Die haben wir nämlich im Grunde schon, seitdem uns die ersten türkischen Gastarbeiter bei unserem Wirtschaftswunder geholfen haben.
fribble - 2004/10/07 16:37

that.s right!

jedoch ist frau k. eine nörgelige person. wie man ja wohl merkt. aber. es stimmt schon. frau k. wird sich ein wenig zusammenreissen ;)
jellopinki - 2004/10/07 16:53

Ich habe ja Frau K. auch nicht persönlich gemeint. Sondern mehr so global-galaktisch ...
fribble - 2004/10/07 17:06

...

frau k. weiss das ja. und so global-galaktisch......stimmt!

ha!

anwesend?

wer bist du?

wach?

frau k. gibt es seit 7184 Tagen
ihr letzter besuch: 2010/10/13 20:30
contact:frau k.

frischer senf

großwildjagd...
www.somalicruises.com Got t...
fribble - 2009/08/31 13:25
frau k. ein...
frau k. überlegt...
fribble - 2009/08/31 13:19
auszug
jetzt sind's...
fribble - 2009/08/22 21:35

ha!

senf im auge

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